- 1.
- Phosphor
hat eine Halbwertszeit von 14,2 Tagen. Wie lange dauert
es (Angabe in Stunden, Minuten und Sekunden), daß eine Probe
ihrer Aktivität verliert?
Hinweis: Der Zerfall wird durch die Funktion
mit
modelliert.
Lösung:
Es gilt
Dividiert man durch
und bildet den natürlichen Logarithmus auf beiden
Seiten der Gleichung, so folgt
also ist
Nach Aufgabenstellung erhält man den Ansatz
Geht man analog vor, so folgt die gesuchte Zeit (in Tagen):
Das sind 9 Stunden 55 Minuten und 59 Sekunden.
- 2.
- Es ist bekannt, daß die Koeffizienten bei
und bei
in
der Entwicklung von
übereinstimmen. Bestimmen Sie den Exponenten
n.
Lösung:
Nach der Binomialentwicklung ist
der Koeffizient bei
und
der Koeffizient bei
. Es gilt also
Außerdem hat man auf Grund der Symmetrie
Somit ist
eine Lösung, (man kann sogar leicht einsehen, daß es die einzige Lösung
ist) also ist
.
- 3.
- Zur Rast lassen sich 90 Stare auf 6 Bäume nieder. Die Stare lassen sich
nicht unterscheiden.
a) Geben Sie 2 mögliche Verteilungen der Stare auf die Bäume an.
b) Bestimmen Sie die Anzahl der Verteilungen der Stare auf die Bäume.
Lösung:
a) Folgende Tabelle enthält zwei Lösungen:
b) Die Bäume kann man als Zellen und die Stare als nichtunterscheidbere Kugeln
interpretieren. So ist jede Aufteilung eine Aufteilung von
Kugeln auf
Zellen. Dies sind alle Kombinationen von
zu
(mit Wiederholung), also
Möglichkeiten.
- 4.
- Es sei die Folge
gegeben durch
, (
und
.
a) Bestimmen Sie die
Reproduktionsfunktion
dieser Folge und ihren Fixpunkt
.
b) Zeichnen Sie in einem Koordinatensystem die Reproduktionsfunktion,
ihre Fixpunkte und drei Werte der Folge mit Anfangswert
.
c) Zeigen Sie, dass
für
gilt.
d) Zeigen Sie, dass
für
gilt.
e) Zeigen Sie, dass die Folge
für Anfangswerte
wegen c) und d) monoton fallend ist.
f) Schließen Sie aus d) und e), daß für alle Anfangswerte
die Folge konvergent
ist.
g) Bestimmen Sie den Grenzwert dieser Folge und alle Anfangswerte
,
für die die Folge konstant ist.
Lösung:
- a)
- Die Reproduktionsfunktion lautet:
Der Fixpunkt
erfüllt die Gleichung
 |
|
|
(1) |
Wird von dieser Gleichung (von beiden Seiten)
subtrahiert,
und mit
multipliziert, so ergibt sich
Daraus folgt
- b)
-
Abbildung 1:
Drei Glieder der Reproduktionsfolge
|
- c)
- Die Ungleichung
 |
|
|
(2) |
wird genauso behandelt wie Gleichung (1). Es ergibt sich
also eine wahre Aussage. Da alle Schritte umkehrbar sind folgt (2).
- d)
- Man bestimmt das Minimum der Funktion
. Es gilt
Dann verschwindet
nur an der Stelle
, d. h.
. Außerdem
gilt
. Somit liegt in
ein lokales Minimum. Wegen
ist das Minimum sogar global.
- e)
- Nach d) gilt für alle
auch
. Nun zeigt c), dass die
Folge
monoton fallend ist.
- f)
- Nach d) ist zumindestens
. Nach f)
ist die Folge
monoton fallend, und
nach d) von unten beschränkt. Also ist sie konvergent.
- g)
- Grenzwerte und Anfangswerte
, die alle Glieder konstant lassen, sind
allgemein Fixpunkte. Also folgt
- 5.
- Die folgende Tabelle stellt zwei Merkmale
und
dar. Hierbei ist
eine Konstante:
a) Entscheiden Sie mit Hilfe des Korrelationskoeffizienten, welche der
Ansätze (i)
bzw. (ii)
eine kleinere Summe der
quadratischen Abweichnungen liefert.
b) Bestimmen Sie mit Hilfe der Methode der kleinsten Quadrate die bessere
Anpassung.
c) Zeichnen Sie die Punktwolke und die beste Anpassung in einem
Koordinatensystem für einen Wert von
.
Lösung:
Da
eine Konstante ist, ist der Korrelationskoeffizient zwischen
und
, und zwischen
und
gleich, d.h.
.
Analog folgt
,
wir können also den Fall h=0 betrachten. Dies realisiert die Transformation zu
.
Folgende Tabelle enthält Hilfsresultate zur Berechnung der
Korrelationskoeffizienten:
Es ergeben sich nun die Korrelationskoeffizienten aus
und
Folglich ist
und somit ist die Anpassung (i) die bessere.
b) Die beste Anpassung
von
durch
erhält man aus der besten
Anpassung
von
durch
gemäß
folglich genügt es
und
zu bestimmen. Diese Parameter ergeben sich
aus
Die beste Anpassung hat die Gestalt
c)
Abbildung 2:
Punktwolke mit bester Anpassung
,
.
|
- 6.
- Für ein Merkmal mit 5 Ausprägungen
wird eine Versuchsreihe
mit 40 Versuchen durchgeführt. Folgende Tabelle enthält die Resultate
(
-- absolute Häufigkeit von
):
a) Bestimmen Sie folgende Charakteristiken: Modalwert,
Mittelwert, empirische Varianz
und das Quantil der Ordnung
.
b) Bestimmen Sie die Ausreißer und dann die Kenngrößen des Boxplots. Zeichnen Sie
den Boxplot.
Lösung:
Zur Bestimmung von
und
dient folgende Tabelle:
Also ergeben sich mit n=40
Zur Bestimmung des Quantils der Ordnung
bildet man
Die nächst größere ganze Zahl ist
. Es gilt dann
b) Durch folgende Tabelle bestimmt man die Quantile:
Es gilt für die Grenzen:
Somit sind die beiden Werte 18 Ausreißer.
Durch folgende Tabelle bestimmt man die Quantile nach Elimination der
Ausreißer mit n=38:
(Also ändern sich die Quantile hier nicht.)
Abbildung 3:
Boxplot
18 *
|
- 7.
- a) Zeigen Sie, dass im Intervall
die Gleichung
eine
Lösung besitzt.
b) Bestimmen Sie mit Hilfe des Newtonschen Verfahrens mit
die
Approximationen
und
dieser Lösung.
c) Welche Genauigkeit hat
?
Lösung:
a) Die Lösung der Gleichung
ist gleichwertig mit der Nullstelle
der stetigen Funktion
Es ist
und
.
Da die Werte von
unterschiedliches Vorzeichen an den Enden des
Intervalles haben, existiert eine
Nullstelle.
b) Wegen
lautet die Rekursion
Es folgt somit
und
c) Zunächst wird
bestimmt. Dazu berechnet man
Im Intervall [0,5;1] ist
negativ und somit ist
monoton
fallend. Wegen
gilt
. Als Fehlerschranke ergibt
sich